„Sorge dich nicht, lebe!“ – Ein Klassiker

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Cover von "Sorge dich nicht, lebe!"

Was bitte hat „Sorge dich nicht, lebe!“, das zwischen 1944 und 1948 geschrieben wurde, in diesem Blog zu suchen? Nun, es sind häufig gerade die alten (und einfachen) Wahrheiten, die uns weiterbringen können. Und weil im Management Sorgen und Ängste weit verbreitet sind, möchte ich dir diesen Klassiker nicht vorenthalten. Eine Zusammenfassung und kritische Auseinandersetzung mit dem Thema.

So entstand „Sorge dich nicht, lebe!“

Dale Carnegie, der als Inbegriff des amerikanischen Selfmade-Man gilt, begann seine Karriere als er Erwachsenenkurse zum Thema „freie Rede“ hielt. Er erkannte in seinen Abendkursen schnell, dass das eigentliche Problem nicht die freie Rede war. Seine Teilnehmer, Manager und Führungskräfte, wurden meist von ihren Ängsten gehemmt. Also änderte Dale seinen Fokus. Er entwickelte die Kurse zu Seminaren zum Thema „Sorgen und Ängste“.

Sorge dich nicht, lebe!
von Dale Carnegie

Als er keine passenden Lehrbücher und kein Unterrichtsmaterial zum Thema fand, schrieb er dieses kurzerhand selbst. Seine so entstandenen Bücher wurden millionenfach verkauft. Damit hat er vermutlich schon unzähligen Menschen geholfen, über Sorgen und Probleme hinwegzufinden. Auch mit seiner Beratungsfirma, die seinen Namen trägt, hatte er Erfolg. Sie besteht bis heute und bietet Führungskräftetrainings an. Carnegie starb 1955 im Alter von 66 Jahren.

Dale Carnegie (Quelle)

Doch zurück zum Buch!

Eines seiner erfolgreichsten Bücher ist „Sorge dich nicht, lebe!“. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es in dem Buch darum, vor lauter Ängsten, Nöten und Furcht nicht das Leben zu vergessen. Dale gibt dir wertvolle Tipps und Methoden an die Hand. Er belegt anhand von vielen Beispielen, Geschichten und Anekdoten, dass die innere Haltung eines Menschen ihn gegen Kummer immun machen kann. Egal, wie hart das Leben zuschlagen mag.

Angst macht körperlich krank

Denn dauernder Kummer macht nachweislich krank. Und das sogar körperlich, wie Carnegie eindrücklich belegt. Er führt das mit vielen Zitaten von Ärzten aus. Diese berichten von Menschen mit Herzproblemen, Kreislaufbeschwerden oder auch permanenter Müdigkeit. Um derart negative Auswirkungen dauernder Angst zu vermeiden, liest du am besten die rund 400 Seiten von „Sorge dich nicht, lebe!“. Im Buch werden einfache Rezepte gegen diese Negativeffekte vermittelt.

Das wirklich Bemerkenswerte an dem Buch ist, dass der Autor sehr aufrichtig zum Leser ist. Er versucht nämlich überhaupt nicht, alte Gewissheiten (wie die aus dem vorangegangenen Absatz) als seine eigenen Ideen zu verkaufen. Dale gibt offen und unumwunden zu, dass die meisten seiner Ratschläge jedem Mensch schon lange bekannt sind. Sie gehören quasi zum allgemeinen Weisheits-Fundus der Menschheit.

Sein erklärtes Ziel ist, dass wir Leser diese lange bekannten Verhaltensweisen endlich konsequent anwenden. Denn nur so führen sie zu einem erfüllten, sorgenfreien und letztlich glücklichen Leben.

Ein Beispiel für so eine triviale Weisheit:

There’s no use crying over spilt milk.

Dale Carnegie in „Sorge dich nicht, lebe!“

Die wörtliche Übersetzung lautet in etwa: „Es bringt nichts, über verschüttete Milch zu weinen“. Im Deutschen würde man wohl eher sagen „Was geschehen ist, ist geschehen“.

Aber wie man es auch dreht und übersetzt: Es ist eine echte Binsenweisheit.

Die Einfachheit besticht in „Sorge dich nicht, lebe!“

Hält man sich jedoch strikt an diese einfache Wahrheit, so trauert man seinen Fehlern nicht nach. Folglich versucht man nicht, Dinge zu ändern, die nicht mehr zu ändern sind. Eben, weil sie Vergangenheit sind. So führt man schließlich ein anderes Leben. Ein Leben, in dem man nicht ständig voller Wehmut zurückblickt.

Genau so einfach und bestechend funktioniert der Ratgeber. Das Prinzip „einfache Wahrheit, schwierig anzuwenden“ zieht sich durch das ganze Buch. Dale Carnegie beschreibt in Dutzenden Beispielen, wie Menschen sich in den unterschiedlichsten Problemsituationen mit einer gesunden geistigen Haltung behauptet haben.

Kritik am Buch

Aber seine Theorie und Methodik ist umstritten. So hat beispielsweise der deutsche Psychotherapeut Günter Scheich ein Buch mit dem Titel „Positives Denken macht krank?! Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen.“ (bei Amazon kaufen*) verfasst. In seinem Buch diskutiert er die negativen Auswirkungen andauernden positiven Denkens. Damit ist er bis heute gefragter Interviewpartner in vielen Medien. Zeitgenossen von Dale Carnegie haben seine Bücher bereits als „naiven Zweckoptimismus“ oder gar „Bigotterie“ abgeurteilt.

Ich selber habe beim Lesen der Überschrift „Wie man in 14 Tagen eine Depression heilt“ innerlich die Luft angehalten. Denn wenn es um eine nachweislich psychische Krankheit handelt, sollte man nicht mit einem Ratgeber aus der Allgemein-Wissenschaft herumdoktern, sondern schleunigst einen qualifizierten Psychiater aufsuchen. Vielleicht ist es dem Alter des Buches geschuldet, dass ein solcher „Disclaimer“ schlicht fehlt. Ich persönlich finde es äußerst riskant, psychische Krankheiten nur mit der Kraft positiven Denkens heilen zu wollen. Alleine das Versprechen finde ich gefährlich.

Wie kann dir „Sorge dich nicht, lebe!“ helfen?

Selbstzweifel, Grübelei, Sorgen, Ängste und Kummer – im Alltag und im Leben vieler Manager sind sie gefährliche Dauerbegleiter. Wenn du dich hier angesprochen und betroffen fühlst, dann solltest du einen Blick ins Buch werfen. Mir persönlich hat der Titel viele neue Impulse gegeben, auch wenn ich nicht allen Aussagen zusatimmen kann. Trotzdem kannst du mit den einfachen Rezepten, die Dale Carnegie für sorgenschwere Führungskräfte parat hat, eine Menge Ballast loswerden. Und dich folglich weniger sorgen.

Fazit: Auch über 80 Jahre nach seinem Erscheinen hat Dale Carnegies Klassiker nichts von seiner Aktualität verloren. Vermutlich ist genau das Gegenteil der Fall. Unsere zunehmend komplexer werdende Welt verunsichert die Menschen mehr und mehr. Und das fördert natürlich Sorgen. „Sorge dich nicht, lebe!“ ist in all seiner Einfachheit noch genauso hilfreich wie bei deinem Erscheinen 1948.

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Noch ein Tipp: Weitere empfehlenswerte Bücher für Manager und Führungskräfte findest du in unseren Top 10.

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